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Philosophie und Star Wars Meiner Meinung nach verlaufen die Trennlinien bei Lucas schwammiger als bei Tolkien. Ob Gollums böses Ich nur unterdrückt wurde oder gänzlich verschwand kann mit absoluter Sicherheit nur Tokien bestätigen, bzw könnte, genauso wie nur Lucas allein bestätigen oder widerlegen kann das Anakin/Vader ständig auf der Kippe stand oder sich doch zeitweise für die eine bzw die andere Seite entschied. |
Philosophie und Star Wars Mal Tolkien jetzt weglassen. Es ist ja im Grunde egal wann sich Anakin für was entschied. Wichtig ist, finde ich, das er sich am Ende für die Gute Seite der Macht entschied und zu den anderen Jedi sich stellte. |
Philosophie und Star Wars Wäre Darth Vader in Episode 5 gestorben hättest du ihn bestimmt als Sith angesehen.^^ er wird ja nicht plötzlich zu jemand anderem, weder in Episode 3 noch in Episode 6. Er bleibt immer der der er ist. Und so wie er anbivalent handelt handeln alle ambivalent, mal gut mal schlecht. Was ist bei Herr der Ringe anders als bei Star Wars? Bei HdR gibt es den ewigen Kampf Melkors (böse) gegen die Valar (gut). Bei SW gibt es nur die Macht, es gibt keinen Gegenpart. Und die Macht ist eins, nicht zwei. Sonst würde es bei den Jedi ja auch heisen "möge die helle Seite mit dir sein.". Und gerade weil es diesen Gegensatz nicht gibt kann es auch nichts böses an sich geben. das Böse ist ein mangel an gutem. Orks, Balrogs, Ringgeister etc. haben nie eine wahl, ebensowenig Menschen, elben, Zwerge etc. Sie sind immer gefangen im ewigen kampf zwischen gut und böse. Jedi und Sith können sich immer frei entscheiden und immer den Weg wählen der ihm richtig erscheint. Deswegen bleibt auch Anakin/Darth Vader als Sith und Jedi immer er selbst. Er geht seinen Weg und der führt ihn am Ende wieder zu den Jedi. |
Philosophie und Star Wars Du hast Recht und genau die freie Wahl ist der Unterschied zwichen Lucas und Tolkiens Welt, wie du richtig erkannt hast sind die Orks, Balrogs ect böse und die freien Völker die guten, ohne grosse Wahlmöglichkeit da so eben "seine Welt" gebaut ist, Lucas hat seine da halt flexibler gestaltet. |
Philosophie und Star Wars Wäre Darth Vader in Episode 5 gestorben hättest du ihn bestimmt als Sith angesehen[/quote]Kommt darauf an wie er gestorben wäre. Wäre er schon in Episode 5 gestorben so wie in Episode 6 wäre er für mich kein Sith, wenn sehr anders dann doch. er wird ja nicht plötzlich zu jemand anderem, weder in Episode 3 noch in Episode 6. Er bleibt immer der der er ist.[/quote]Soll das ein Witz sein??? In dem Augenblick in dem sich Anakin Sidious untergeordnet hat wurde er zu jemand vollkommen anderen, jemand der Jünglinge tötet, jemand der andere Menschen erwürgt, zu einem Sith. Das einzige das beständig ist, ist sein Name, und (teilweise, nach Episode 3 eindeutig nicht mehr) sein Aussehen. Und so wie er anbivalent handelt handeln alle ambivalent, mal gut mal schlecht.[/quote]Ambivalent ist genauso wie relativ. Die Dimensionen sind wichtig, wie sehr man an einem Tag böse handelt, ob man zu jemand anderem nur ein wenig unhöflich ist oder jemanden tötet. Und in diesem Sinne sind die Sith eindeutig schlechter als die Jedi. Bei SW gibt es nur die Macht, es gibt keinen Gegenpart.[/quote]Nun ja, nicht direkt einen Gegenpart, sie ist nur in sich selbst strittig mit dunkler und heller Seite. Und die Macht ist eins, nicht zwei. Sonst würde es bei den Jedi ja auch heisen "möge die helle Seite mit dir sein."[/quote]Nur weil die Jedi"...Macht..." und nicht:"..helle Seite..." sagen soll die Macht deiner Meinung nach nicht zweigeteilt sein???? Schön das du zugibst das die Jedi mehr über die Macht wissen als andere, aber dennoch wird öfter über die dunkle Seite und helle Seite der Macht geredet als das man es ignorieren könnte.(Und zwar sowohl bei den Jedi als auch bei den Sith) Und gerade weil es diesen Gegensatz nicht gibt kann es auch nichts böses an sich geben. das Böse ist ein mangel an gutem[/quote]Von mir aus kann auch das Gute ein Mangel an Bösem sein, Fakt ist, wer Böse handelt, ist Böse,=Sith Böse. Jedi und Sith können sich immer frei entscheiden und immer den Weg wählen der ihm richtig erscheint.[/quote]Das können aber die Menschen und Zerge und Elfen von Tolkien genauso. Mit den Balrogs, Ringgeistern usw. ist es nur genauso wie mit dem Todesstern, werden sie eingesetzt, setzen sie sich ein. Deswegen bleibt auch Anakin/Darth Vader als Sith und Jedi immer er selbst. Er geht seinen Weg und der führt ihn am Ende wieder zu den Jedi.[/quote]Manipuliert von Sith und weise unterrichtet von den Jedi schafft er es am Ende wieder zu den guten zu kommen. Richtig. |
Philosophie und Star Wars Ihr dreht euch ein wenig im Kreis. Sith sind im Sinne böse, weil ein Sith sich nur für weltliche und Spirituelle Macht interessiert die er für sich persönlich erreichen kann. Schüler, andere Lebewesen interessieren ihn nicht außer er kann durch sie mächtiger werden. IM Falle Anakins hat er sich Sidious nur angeschlossen weil er mächtiger werden wollte, was er sich von den Jedi nicht erhoffen konnte... Er war sehr selbstsüchtig (was eigentlich auf jeden Sith zutrifft) Die guten fallen immer durch Selbstlosigkeit auf. Man mag gar nicht daran denken wieviele Lebewesen auf Luke Skywalkers Konto gehen, dennoch gilt er dadurch perse nicht als böse. Zu definieren schwer das Böse ist. |
Philosophie und Star Wars Tschuldigung das ich das jetzt sagen: Könnte jemand hier die Wörter Böse und Gut verbieten, denn diese Wörter sind einfach nur vereinfachungen und werden hier viel zu oft von *jemanden gebraucht. Ich dachte wir wollen heir die Philosophie diskutieren und nciht wieder in das Jedi-Sith Dram ein weiteres Kapitel zum Thema: "Wie lang können wir uns noch darüberstreiten" schreiben. Erlich jetzt lassen wir mal diese ganze Sith-Jedi Konflikt Sache BITTE! |
Philosophie und Star Wars Um mal zu zeigen, wie DanielErickson das sieht.. Zitat:
Im Groben: Sith (Machtnutzer) sind böse; Bürger des Imperiums sind aber eher pragmatisch und setzen auf eine starke Führung. |
Philosophie und Star Wars Ist DanielErickson ein...SW-Autor oder sowas? Oder einfach nur jemand von der Community? Finde es übrigens wunderbar das jetzt wohl sogar die Englischen Foren die Sith als Böse ansehen. In dem Forum hier müssen sich wohl erst noch so einige zu der Erkenntnis hin entwickeln. |
Philosophie und Star Wars We can get into endless philosophical discussions about whether anything is actually evil or actually good but if we are speaking from our modern, western view on the concept of evil then the Sith clearly qualify.[/quote]Genau, ICH enmpfinde die Sith auch als "böse" im Alltagsgebrauch. Philosophisch gesehen ist noch nicht mal der Teufel böse, aber ich halte das was die Sith tun für falsch. Habe ich auch nie anders behauptet. That does not mean, however, that the Sith see themselves as evil. [...]In the Star Wars universe, followers of the Sith philosophy genuinely believe that these things we deem evil, are actually in the best interests of a society. They look at the disorder, corruption and infighting of the Republic and they scoff. "What those people lack," an Imperial thinks, "is strong leadership."[/quote]Genau, die Sith senehn sich nicht als böse. Snook hier hast du es gleb auf blau Und jetzt lies dieses Zitat mal ganz aufmerksam: It's important to remember that movements towards freedom normally come during the reign of weak, distracted, or greedy rulers who are not providing for their people. The Sith Empire has had 1000 years under an Emperor who rebuilt them from almost nothing, led them in conquest and glory against their neighbors, returned the Empire to power and then led them in revenge against the Republic. A Republic who had previously attempted to eliminate the Empire's entire existence because of their beliefs.[/quote]@sarnarv: danke für das zitat, ich hoffe damit ist die Diskusion abgeschlossen. Sogar Snook schien einsicht zu haben^^ |
Philosophie und Star Wars Bitte bitte. ; ) |
Philosophie und Star Wars Wir bräuten dann ein neues philosophisches Thema, nachdem gut-böse endlich!!! abgeschlossen ist. *lässt Sektkorken knallen* |
Philosophie und Star Wars Hast Du kein Guinness oder Murphy's? Warum Sekt? Und neues Philosphisches Thema.... mh, wäre vielleicht mehr Spekulation als Philosophie, aber woher könnten der Jedi- und der Sith-Codex kommen? Wann wurden sie verfasst? Warum kam es genau zur Spaltung der Machtnutzer? |
Philosophie und Star Wars Also der Sithkodex müsste relativ kurz nach der Spaltung entstanden sein. Denn er verdreht z.B. Leidenschft gibt es nicht es gibt Gelassenheit zu Frieden ist eine Lüge es gibt Leidenschaft. Dazu gab es allerdings schon einen Thread Die Spaltung kam wegen der Philosophischen Differenzen zustande mit Snook und mir merkt man ja wie unüberbrückbar manche Gräben sein können^^ Ach ja, einige kamen auch auf die Idee mit hilfe der Macht leben zu schaffen und zu manipulieren, das Fand der jedi rat auch nicht lustig. Es gab übrigens mehrere Schismata kannst ja mal auf jedipedia schaun |
Philosophie und Star Wars [/QUOTE]Genau, die Sith senehn sich nicht als böse. Snook hier hast du es gleb auf blau[/quote]Jawollja, Recht haste, die Sith sehen sich nicht selbst als Böse an, also sehen sie sich nicht als solche sondern sind Heuchler. danke für das zitat, ich hoffe damit ist die Diskusion abgeschlossen. Sogar Snook schien einsicht zu haben^^[/quote]Richtig, Man, bin ich froh.^^ Endlich geklärt. Sith = Böse. Jedi = Gut. Das wude aber auch langsam Zeit Leute. XD^^ *lässt Sektkorken knallen*[/quote]Aber Hallo.^^ |
Philosophie und Star Wars Wobei ich doch gerne einmal klären würde, rein philsoophisch natürlich damit wir nicht extra einen neuen Thread aufmachen müssen, was die Jedi für (eigentlich Sith typische) Fehler gemacht haben. Wo tragen sie Schuld? Wo tragen sie wirkliche, also durch Absicht verursachte Tötung usw., Schuld? Allgemein mal mehr über die Jedi als die Sith. Schliesslich haben wir ja jetzt überlang geklärt das die Sith böse sind, aber wie erklären wir uns das die Jedi gut sind? |
Philosophie und Star Wars Ich denke, dass die Jedi "gut" sind, weil sie die Absicht haben, "gut" zu sein. Die Grundsätze/Ideologien der Jedi sind "gut" ausgerichtet. Die Ausbildung/Erziehung der Jedi zielen in diese Richtung. Die Tatsache, dass immer wieder "böse" Handlungen auch von Jedi getätigt wurden, widerspricht dem nicht. Das erklärt sich durch die Individualität der einzelnen Mitglieder. In solchen Fällen sind diese Personen aber bereits auf der "Dunlen Seite" und wurden in weiterer Folge aus dem Orden entfernt. Es wurden auch Entscheidungen bzw. NICHTentscheidungen durch den Rat getroffen, welche sich als nicht positiv ausgewirkt haben. Ratsmitglieder stehen in der Öffentlichkeit natürlich als "Vertreter" des Ordens da. Ihre Entschlüsse sind von weitreichender Bedeutung und ihnen wird besonderes Gewicht beibemessen. Dementsprechend schwer lastet die Verantwortung auf den Schultern der Ratsmitglieder. Letztendlich bleiben sie aber auch in ihrer Funktion Induvidien. Ich möchte damit ausdrücken, dass ein Jedi durchaus "böse/schlecht" sein bzw. werden kann, die Gesamtheit der Jedi (also der Orden) aufgrund ihrer Absichten und ihrer Ausrichtung (Kodex) jedoch "gut" ist. Wie bei vielen Beispielen in der Geschichte handelt es sich um eine "gute Ideologie", deren Durchsetzung leider manchmal durch die Handlungen von Personen oder Personengruppen verhindert wird. Es spricht für den Orden der Jedi, dass durch Ausbildung/Erziehung/Vorbildwirkung versucht wird, dem Universum etwas "gutes" zu tun. Ebenso spricht für sie, dass der Anteil an gefallenen Jedi im Bezug auf die Geseimtheit, doch eher gering bleibt. |
Philosophie und Star Wars Wenn man gut handeln und gut sein nicht unterscheidet, dann sind die Jedi gut wenn sie gut handeln. da sie immer helfen und für andere da sind ist ihr handeln gut, auch wenn dies bis zur Selbstaufopferung reichen kann. |
Philosophie und Star Wars Sind es nicht die Handlungen, über die wir uns definieren? Gegenüber anderen Personen mit Sicherheit. Wer kann schon in die Köpfe blicken? Auch für uns selbst wird das wohl Gültigkeit besitzen. Wer wird schlecht denken und gut handeln bzw. gut denken und schlecht handeln? Verwässert wird eine solche Betrachtung/Selbstbetrachtung natürlich dann, wenn gewichtige äußere Einflüsse mitbestimmend sind. Personen, welche unter fremden Einfluss Handlungen setzen die gegen ihre Anschauungen verstoßen, fallen demnach nicht unter den ersten Absatz. Ebenso existieren Personen, welche ohne Einfluss von Außen, anders reden/handeln als sie denken. Solche Schauspieler/Blender verstellen sich um andere Personen über ihre Motive/Ziele im Unklaren zu lassen. Ich bin der Meinung, dass man gut/schlecht nur für sich selbst beantworten kann. Wie oft hatte ich schlechte Gedanken und reagierte dann doch auf positive Weise? Wie oft wollte ich gut handeln und entschied mich doch anders? Für mich egalisieren die guten Taten die bösen Gedanken. Umgekeht bleibt das schlechte Gewissen . wie sagte ein Regierungschef einmal so schön....das ist alles SEHR kompliziert..... |
Philosophie und Star Wars Im RL müsste ich fragen ob es nicht jenseits dessen was wir tun ein gut sein im Sinne eines angenommen sein gibt,welches wir uns nicht durch Taten verdienen können, sondern das uns geschenkt wird. Bei SW entfällt diese Frage. Es gibt nur das was du dir durch Taten verdienst. Warum sich also selbst verschenken? Immer schön nach einer angemessenen Gegenleistung sehen. |
Philosophie und Star Wars Hallo Leute, zum Thema, ob die Sith gut oder böse sind, hat Daniel Erickson einen interessanten Post geliefert, den wir für euch hier übersetzt haben: Dev Posts: Entwickler Kommentare Im Übrigen: Ab jetzt werden wir regelmäßig Dev-Posts von den Entwicklern im genannten Thread veröffentlichen. Weiterhin viel Spaß beim Diskutieren! Möge die Macht mit euch sein. Gruß Alex |
Philosophie und Star Wars Vielen Dank für die Übersetzung, aber Sarnave war ja schon so freundlich, für alle Member dieses Forums die der englischen Sprache mächtig sind, den Beitrag zur Verfügung zu stellen. |
Philosophie und Star Wars Ich werd mal mein Studium und ein interessantes Buch, welches wir vor kurzem im Seminar behandelt haben, dazu nutzen, ein paar grundlegende philosophische Perspektiven in die Debatte einzubringen. Vielleicht hilft das dem ein oder anderen ja weiter. I. Das Problem der Moraltheorien Die klassischen Moraltheorien unterscheiden sich bereits in der Ansicht darüber, ob der Charakter (Tugendethik) einer Person oder die Handlungen (konsequentialisitische Ethiken oder Pflichtenethiken) einer Person Gegenstand der ethischen Betrachtungen sein sollten. Gute Argumente haben beide Richtungen; ebenso, wie zahlreiche Probleme. Bei konsequentialistischen Moraltheorien geht es, wie der Name schon sagt, um die Konsequenzen von Handlungen. Der Utilitarismus bspw. bewertet die moralische Güte von Handlungen nach dem durch sie verwirklichten Nutzen, während z.b. die kantische Pflichtenethik von der Gültigkeit eines obersten Prinzips, dem kategorischen Imperativ, ausgeht, dessen Unumgänglichkeit jedes vernünftige Wesen einsehen und darum danach handeln müsse. Das erste grundlegende Problem, welchem sich alle diese moralischen Theorien stellen müssen besteht darin, dass keine von ihnen in der Lage ist eine Letztbegründung von Moral zu liefern und somit auch nicht in der Lage sind, jemanden zu moralischem Handeln zu motivieren, der dies einfach nicht will. Dieses Problem ist nicht lösbar. Selbst Kant, der systematisch versucht hat nach solch einer moralischen Motivation zu suchen musste einsehen, dass die Motivation für unser moralisches Handeln aus dem Streben nach der Achtung anderer Menschen entspringt. Das Problem mit dem Charakter besteht darin, dass die traditionelle Tugendethik davon ausgeht, dass wir über einen globalistischen Charakter, im Sinne einer stabilen Disposition, verfügten, der uns in ähnlichen Situation immer ähnlich, also nach unserem vermeintlichen Charakter, handeln ließe. Die Psychologie nun aber lehrt uns, dass wir über solche stabilen Dispositionen nicht verfügen und unser Handeln in verschiedenen Situationen nicht nur dadurch beeinflusst wird, wie wir sind, sondern auch von moralisch völlig irrelevanten Bedingungen. So ändert sich unser moralisches Urteil über eine bestimmte Situation mit der Art und Reihenfolge, wie uns die Situation präsentiert wird, auch wenn beide Beschreibungen rational äquivalent sind. Auch die reine Konzentration auf die Konsequenzen von Handlungen scheint die Sache der Moral nicht völlig zu erfassen, da man auch gute Handlungen aus den falschen Gründen tun kann. Es wäre absurd ein besonderes moralisches Lob dort zuzusprechen, wo eine Handlung mit guten Konsequenzen aus rein egoistischen Gründen erfolgt ist. Auch gehen diese Theorien von einer starken Rationalitätsbehauptung aus, welche die Reichweite menschlichen Denkvermögens überfordern. Weder sind wir in der Lage alle Bedingungen einer Situation zu erfassen, noch die möglichen Konsequenzen vollständig vorauszuberechnen. Auch unsere Intuitionen können scheinbar keinen verlässlichen Maßstab bilden, da sie uns allzuoft offensichtlich täuschen und wir wiederum einen Maßstab bräuchten um unter unseren Intuitionen bezüglich einer bestimmten Situation zu wählen. Wir sind also auf der Suche nach einer einzigen konsistenten und einfachen Theorie, die uns hilft richtig zu entscheiden, aber sobald wir versuchen die klassisicehn Theorien zu belasten, müssen wir feststellen, dass wir in merkwürdigen Dilemmata enden und die zunächst einfach erscheinenden Prinzipien soweit verkomplizieren müssen, dass wir zu keiner Bewertung in praktischen Situationen mehr fähig sind. ^^ Schlimmer noch... einige Moraltheorien stellen Forderungen an uns, die wir, nach psychologischen Erkenntnissen, gar nicht erfüllen können. II. Ein Lösungsansatz Aus den einzelnen philosophischen Positionen kann man trotz aller Kritik Einiges retten. Die Kritik an der Tugendethik bedeutet noch nicht, dass wir nicht trotzdem versuchen sollten danach zu streben tugendhaft zu sein, also so zu handeln, wie es ein tugendhafter Mensch täte. Auch kommt es selbstverständlich auf die Konsequenzen von Handlungen an. Nur eben nicht allein. Erst aus der Verbindung von dem, was wir sind und dem, was wir tatsächlich tun, entsteht die Sache der Moral. Hier bewegen wir uns in einem Spannungsfeld zwischen empirischer Wissenschaft, die uns kausale Erklärungen und evolutionäre Herleitung unserer Normen und Werte liefern kann und den Menschen als Naturwesen beschreibt UND der normativen Perspektive, die den Menschen als Kulturwesen kennzeichnet und Motive, Gründ und Zwecke betrachtet und über die GELTUNG von Normen spricht. Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich versichern, dass beide Perspektiven zulässig und unbedingt nötig sind. Wir leben zwar in EINER Welt, diese lässt aber mehr als eine Betrachtung zu und wir benötigen beide um die Sache der Moral festzumachen. Der Versuch einer Synthese aus beiden Perspektiven besteht in den psychologisch und evolutionär begründeten Modulen der Moral: 1. Leid als Auslöser eines Sorgemechanismus ---> Mitleid 2. Streben nach Gerechtigkeit, Gegenseitigkeit, Gleichbehandlung ---> Schuldgefühl, Dankbarkeit, Unmut, Ressentiment ---> Universalismus: ich verdiene bestimmte DInge nicht auf Grund dessen, was/wer ich bin, sondern weil ich bin 3. Respekt, Hierarchie, Achtung als Folge von Statussensibilität ---> alle Gesellschaften hierarchisch; Respekt vor Höhergestellten hat sich demokratisiert und wird heute auf alle Menschen angewandt ---> Würde des Menschen 4. Ekel ---> Unreinheit auch verknüpft mit anderen Menschen, sowie Gedanke der eignen moralischen Befleckung 5. Gruppenzugehöirgkeit ---> Gruppe grenzt sich von anderen ab ---> Entwicklung von Werten innerhalb der Gruppe 6. außerordentliches Tun ---> Gefühl der Erhebung, Achtung, Erhabenheit; Nachahmung durch andere Diese 6 Module bilden nun die evolutionäre Grundlage für unsere Moral und wirken zusammen auf unsere Bewertungen von Situationen. Wir sehen also nicht eine Situation, bewerten sie moralisch rational, nach einer bestimmten Moraltheorie und haben darum z.B. ein Gefühl der Entrüstung, sondern es läuft anders herum. Erst haben wir auf Grund unbewusster, moralisch irrelevanter psychologischer Effekte bestimmte Gefühle/Bewertungen einer Situation und dann folgt unsere rationale Einordnung. Diese Module jedoch sind kulturell überformt. Am Menschen gibt es nichts rein Natürliches. Alles ist kulturell! Die Schlussfolgerung ist also nicht omg omg...wir sind alle unfrei und evolutionär und genetisch bestimmt und nun tun wir alle lustig was uns zuerst einfällt. ^^ Nein! Es lehrt uns viel mehr, dass wir die moralisch irrelevanten Bedingungen von Situationen stärker in unsere moralischen Theorien einbeziehen müssen und es vor allem darum gehen muss die Situationen so zu gestalten, dass Menschen überhaupt frei entscheiden können. Also frei von materiellen Zwängen, frei von Dogmen usw. Moral ist immer interpersonell. Man kann kein gedeihliches, glückliches Leben führen ohne andere Menschen und ohne die Betrachtung und Förderung der Gedeihlichkeit des Lebens anderer. Rein subjektive Standards reichen nicht aus, da sie zu niedrig oder einfach falsch sein können (siehe oben Intuitionen) ... die Reaktionen anderer und bestimmte objektive Prinzipien sind absolut nötig, um ein glückliches Leben führen zu können. Nur leider gibt es kein einzelnes einfaches Prinzip (siehe oben Kritik an den Moraltheorien), was als starres Entscheidungsprinzip dienen könnte. Wir müsen die Sache so kompliziert lassen, wie sie nun mal ist... ein sozialer Prozess eben. Daraus ergibt sich eine Minimalmoral und Pflichten gegenüber uns selbst und anderen: Durch die Anerkennung des simplen Fakts, dass auch andere Menschen nach einem glücklichen Leben streben und eigne Ziele haben und den Modulen der Moral, sowie der Interpersonalität von Moral und ihrer Verknüpftheit mit dem eignen Lebensglück, ergibt sich die Achtung für die Ziele anderer. (Argumentatiosstruktur basiert auf: "Ethische Experimente" - Kwame Anthony Appiah) III. Gegen den Relativismus Hm... meine eignen Schlussfolgerungen daraus werd ich dann wohl im Punkte III innen zweiten Post packen, da ich erstmal müde bin und Nahrung brauche usw. ;-) |
Philosophie und Star Wars Ich bin mir nicht ganz sicher bei einigen anderen hier, aber mir hast du damit nicht geholfen. Die einzige wirklich andauernde Diskussion in diesem Thread war die, ob die Sith Böse sind. Diese ethische Frage haben wir aber dank eines Mitarbeiters von Star Wars bereits geklärt und sind zum Ergebnis gekommen das die Sith böse sind. Finde deinen Beitrag aber sehr komplex und auch, teilweise, sehr aufschlussreich. |
Philosophie und Star Wars @ Clanner Danke für den sehr informativen und angenehm zu lesenden Post. @Snook Als ich Deinen Namen unter diesem anspruchsvollen Text sah ahnte ich böses. Das Du ihn nicht verstanden hast wundert mich wenig, falls Du ihn überhaupt gelesen hast. Und schwupps.... muss ich Dich nicht mehr lesen. |
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