Vorwort: Letztlich darf man nicht vergessen, daß der Jedi-Kodes aus Filmen und Büchern Pop-Kultur ist. Es gibt ne Menge interessante, spirituelle und philosophische Gesicht*****te... aber es IST lange keine Philosophie oder Religion... sondern eben letztlich nur ein Erfindung für ein Unterhaltungsprodukt.
Zitat:
Zitat von Bench Hört bitte auf die Jedi ständig als Warmduscher oder Weichkekse darzustellen, die sie nicht sind. |
Yep - ich sehe auch eher die Jedi so, daß genau Scheinheiligkeit NICHT deren Ziel ist, auch wenn sie sich immer wieder darin verstricken. Prinzipiell geht es in dem Kodex eigentlich darum, einen Überblick zu behalten, was die eigenen Taten für Auswirkungen haben können, und überhaupt erstmal zu erkennen, DASS die eigenen Taten vielerlei Auswirkungen haben. Einem weisen Jedi sollte grundsätzlich klar sein, daß jede Form von Machtausübung - so gut sie auch gemeint ist - fast immer auch Schaden verursachen kann. Deshalb versuchen sie sich ja oft eher rauszuhalten, bzw ihre Aufträge möglichst ohne "Kollateralschaden" durchzuführen.
Natürlich sagt der Kodex, daß ein Jedi BESTREBT darin ist, niemandem absichtlich und unnötig zu schaden. Wenn ein weniger destruktiver Weg möglich ist, dann sollte der gewählt werden, auch wenn er weit schwieriger wirkt.
Ein Jedi versuche Ziel UND Weg zu betrachten... und die vielen, vielen, vielen Seitenwege, die man durch seinen eigenen Weg mit beeinflusst. Das Zauberwort heisst bei einem Jedi letztlich Gleichgewicht, welches er versucht anzustreben. DAMIT dieses Gleichgewicht erreicht werden kann, sind ein hohes Maß der inneren Ruhe und Unabhängigkeit von allen weltlichen Dingen nötig.
Ein Sith sieht dagegen vorrangig sein Ziel und ist bereit, auch sehr destruktive Wege einzuschlagen, um sein Ziel zu erreichen. Leztlich definiert ein Sith seine Ziele immer selber, aber er versucht keinesfalls eine innere Ruhe oder Unabhängigkeit anzustreben, sondern akzeptiert seine inneren Triebe und Veranlagungen, und ist bereit diese auch für sein eigenes Wohl als Hauptziel zu definieren. Er ist bereit, jeden gewinnbaren Konflikt aufzunehmen, um sein Ziel effektiv zu erreichen und diese Konflikte auch gewaltbereit auszutragen - zumal er auf dem Standpunkt steht, daß jeder in erster Linie für sich selber verantwortlich ist, und wenn jemand schwächer ist, als jemand anderes und diesem Stärkeren dabei im Wege steht, wenn der seine Ziele verfolgt... dann ist das halt "Schicksal"... aber so funktioniert letztlich das Universum und die Natur, die man keinesfalls verleugnen darf.
Ich denke... beide Darstellungen kann man durchaus als akzeptabel ansehen. Man kann auch versuchen, beide Sichtweisen in der Priorität von zwei wichtigen menschlichen Fähigkeiten bzw Eigenschaften zu reduzieren: Eigeninteresse (Selbstwert) und Sozial/Gruppeninteresse (Empathie).
Für einen Sith hat das Eigeninteresse (inkl aller biologischen und sonstigen Veranlagungen) den höchsten Stellenwert.
Für einen Jedi is es wichtig ein Gleichgewicht zwischen sich und der Umwelt zu finden.
Um noch mal zur Scheinheiligkeit zurückzukommen.
Ein Jedi versucht möglichst viel an Informationen zu sammeln, um eben jenes Gleichgewicht erreichen zu können - er akzeptiert, daß er immer auch Kollateralschaden macht, aber dadurch, daß er höhere Macht und mehr Wissen besitzt, und sich einem umfänglichen Gleichgewicht verpflichtet sieht, trifft er öfters Entscheidungen, die andere nicht verstehen können. Deshalb wirkt er manchmal scheinheilig... weil er angeblich das Gute will, aber Böses zulässt... was aber in seiner Wahrnehmung letztlich das kleinere Übel bedeutet.
Ein Sith versucht natürlich auch an möglichst viel Informationen zu kommen, aber primär um seine Ziele umzusetzen, und weiss natürlich auch, daß er nicht alles abschätzen kann, was so passieren mag. Allerdings akzeptiert er alle möglichen positiven, wie negativen Wendungen relativ problemlos, solange sie seinen Zielen entsprechen, bzw ist einfach flexibler, da er auch Entscheidungen treffen kann, die weit unangenehmer wirken. Daher kann er kaum scheinheilig wirken... da sein Ziel (zumindest für ihn) immer klar und deutlich ist, und sich sein Verhalten somit leichter erklären lässt.
Gruß
Booth