Hm - ich reagiere nochmal auf die Antwort, da ich ja selber durch mein vollkommenes Off Topic zuvor, Deine Reaktion ausgelöst habe. Aber ich versuche nach dieser weiteren Antwort dann nicht mehr zu reagieren, und hoffe, daß dies OK ist - aber ich habe leider die Diskussion völlig vom Thema weggeführt. Sorry. Dennoch diese eine Antwort noch:
Zitat:
Zitat von SalamiSadellen Und was schlägst du nun vor? |
Daß sich jeder versucht, über die komplexen und oft weltweiten Auswirkungen seines Handels erstmal klarer zu werden. Das wär schonmal ein Anfang.
Sollen wir nirgendwo mehr versuchen, zu handeln, weil das, was du da sagst auf alles andere, was ich im Leben so kaufe, auch übertragbar ist?[/quote] Tja... zwischen "nie handeln" und "um jeden Cent handeln" (im Sinne von profitorientierten Tauschhandel) gibt es, zumindest glaub ich das, durchaus eine recht ordentliche Grauzone, in der man sich über sein Handeln und die Auswirkungen des eigenen Handelns (diesmal im Sinne von aktiv werden) zunächst mal immerhin Gedanken machen könnte. Wie daraus wirklich gesellschafts- oder gar weltweit "bessere" Zustände für noch mehr Menschen umgesetzt werden... da maße ich mir definitiv nicht an, das Allheilmittel zu kennen, bzw glaube auch nicht an ein Allheilmittel.
Ich denke nicht, dass man ein schlechtes Gewissen haben muss, nur weil man hier und da versucht, um ein paar Euro zu feilschen[/quote] Mir gehts nicht ansatzweise um schlechtes Gewissen. Von einem schlechten/guten Gewissen hat eh niemand was. Es geht mir darum, daß man sich bewusst macht, daß die eigenen Handlungen auch Folgen haben... und das in unserer heutigen Welt eben sogar auf der anderen Seite der Weltkugel. Und ganz schräg wird es, wenn diese Konsequenzen dann irgendwann einmal ganz um die ganze Weltkugel gegangen sind, und irgendwann zu einem zurückkehren... und in seltenen Fällen sogar in Form einer Abbauwelle, die den eigenen Arbeitsplatz kostet.
Das nennt sich schlicht Handel und das gab es in dieser Form auch schon früher.[/quote] Na klar - es gab früher eh schon das meiste. Handel... Wirtschaft... Fürsorge... Kriege. Doch mir ging es nicht darum, ein Thema einfach abzuhaken, sondern zum Nachdenken anzuregen. Und zwar über unser aller Verhalten. Ich bin ja kein Deut anders, als die meisten hier, und gehe selber oft genug einen Bäcker weiter, nur weil da die Brötchen 2 Cent billiger sind. Ob die Angestellten das auch toll finden, ist dann eine andere Sache (hatte letzthin mal ein Gespräch mit einer Angestellten einer Bäckereikette und hab erfahren, wie unglaublich schlecht die bezahlt werden... obwohl die in ihrem Job weit mehr schwitzen müssen - schlechtes Gewissen könnte ich bekommen... aber das bringt letztlich nix - die Frage ist, ob ich mir versuche, darüber bewusst zu werden, welchen Anteil ich an diesen Entwicklungen habe, und ob solche Entwicklungen nicht auch irgendwann mal mich selber treffen können - also eigentlich eher ein nur etwas umfangreich betrachtender Egoismus, den ich hier vertrete)
Darüber hinaus macht Kleinvieh in Summe auch Mist. Unterm Strich gewinnen eh immer die Großen. Da könnten wir auch alle ne Vereinbarung treffen, dass jeder von uns noch nen 10er drauflegt, zum Wohle der kleinen Mitarbeiter. Glaubst du ernsthaft, die werden davon viel sehen? Und glaubst du ernsthaft, die "großen" Manager würden dann keinen Druck mehr ausüben und nach weiteren Möglichkeiten für Kostenersparnis zu suchen?[/quote] Ich glaube NICHT ernsthaft an simple Lösungen. Nein. Aber... ich versuche mir dennoch über die Systemzusammenhänge meine Gedanken zu machen - und teile sie gelegentlich mit und versuche dazu anzuregen, daß sich auch andere Gedanken machen. Das ist eigentlich in DIESEM Thread schon alles gewesen
Jeder versucht für sich halt immer das beste rauszuschlagen[/quote] DAS allerdings halte ich für eine falsche Theorie, die jedoch gerne in den Wirtschaftstheorien seit ungefähr 200-250 Jahren behauptet wird. "Für sich" klingt sehr auf das Individuum beschränkt. Sobald man sich Familien anschaut, wird aus dem "für sich" ein "na okeeee... also... für sich und die Familie"... und wenn man dann noch Freundschaften betrachtet... und manchmal gewisse Sozialverbünde... und dann noch normales ehrenamtliches Engagement in Verein oder anderen Einrichtungen... und Armenfürsorge oder Spendenbereitschaften... etc, etc etc... kommt man irgendwann eigentlich dahin, daß kaum jemand IMMER das beste nur "für sich" rausschlagen will - und ein "für uns" kann seeeeeehhhhhr unterschiedlich sein. Aber klar... ganz bestimmt ist es so, daß Menschen AUCH das beste "für sich" (uns?!) rausschlagen wollen... manche oft, manche ganz, ganz oft... manche gar nicht mehr sooo oft... und manche stellen dann irgendwann sowieso die Frage: Was ist überhaupt "das Beste?!" ... und schließen bei Betrachtung der heutigen Welt direkt die Frage an: "Lässt sich "das Beste" wirklich so sehr in Geld umrechnen?!"
Ob nun hinter der Theke oder vor dieser, wie du so schön sagtest. In meinen Augen völlig normal. Im Normalfall trifft man sich halt dann irgendwo in der Mitte.[/quote] Im dreissig Jährigen Krieg war der Krieg übrigens völlig normal. Ich weiss... eine sehr platte und demagogische Antwort. Was ich damit sagen will: Ich plädiere dafür, daß sich jeder ab und zu mal Gedanken über "Normalität" oder "das Selbstverständliche" macht, und mal versucht, zu schauen, ob manches, was "normal" geworden ist, bei etwas distanzierterer Betrachtung nicht dennoch völlig irrsinnig erscheint.
Aber... ich habe diese "Anfälle" sicher öfters, als viele andere ... und eigentlich hat das auch wenig bis gar nix in einem Spieleforum zu suchen. Von daher... kann ich nur um Entschuldigung für die Belästigung bitten... und werde versuchen, eine nächste Reaktion unkommentiert stehen zu lassen
Gruß
Booth